Realität 108 
Die spirituelle Wirklichkeit

Mantra-Meditation

"Wenn einer aus seiner Seele singt, heilt er zugleich seine innere Welt. Wenn alle aus ihrer Seele singen und eins sind in der Musik, heilen sie zugleich auch die äußere Welt."

Sir Yehudi Menuhin

Der Weg des Bhakti Yoga offenbart zufriedenstellende Antworten auf tiefgreifende Fragen des Lebens. Die Philosophie, der Wissensschatz der alten vedischen Schriften beschreibt, wie durch innerliche Fokussierung und bewusste Ausrichtung Mantra-Meditation als eine Reise zu sich Selbst und zu Gott - zurück ins Herz erlebt werden kann.
Es gibt verschiedene Arten wie Mantra-Meditation praktiziert werden kann. Die wohl intensivste und wirkungsvollste Art davon ist das gemeinsame singen.

Folgender Text über Mantra-Meditation wurde der PDF "Mantra-Kurs für das vedische Kavaca-Horoskop - Die Wissenschaft der Mantras in Theorie und Praxis" von unserem vedischen Astrologen und Freund der Familie, Friedrich Jagannidhi Asen entnommen, mit dessen freundlicher Genehmigung und Unterstützung. Es handelt sich lediglich nur um Textpassagen aus besagter PDF, welche man durch Erwerb eines vedischen Kavaca-Horoskops in vollständiger Form dazu erhält.


Mantra-Meditation

Spiritueller Klang hat besondere Eigenschaften. Wenn wir den Klang "Wasser" hören, werden wir an den Geschmack und die Eigenschaften von Wasser erinnert, aber wegen dem einschlägigen Unterschied zwischen materiellem Klang und seinem Objekt kann der Klang "Wasser" unseren Durst nicht stillen.

Ein spiritueller Mantra jedoch ist transzendentaler Klang, der von der absoluten spirituellen Plattform stammt und daher von der spirituellen Wirklichkeit nicht verschieden ist. 

Die Mantra-Meditation reinigt den Geist wie eine Medizin, die bei einem körperlichen Leiden verschrieben wird und schrittweise den natürlichen und gesunden Zustand des Körpers wiederherstellt. Jemand, der diese Praxis der Mantra-Meditation aufnimmt, entwickelt allmählich große geistige Kontrolle und erreicht eine höhere Bewusstseinsstufe. In diesem reinen Zustand des spirituellen Bewusstseins, frei vom Rausch der Spannungen, Verwirrungen, Depressionen und der Neid- und Hassgefühle, kann jemand einen tatsächlich friedvollen Geist erlangen.

Die jüdisch-christlichen Psalmen, der katholische Rosenkranz, die islamistischen Gebete für Allah und manche buddhistischen Meditationstechniken sind, wenn sie mit nichtmateralistischen Zielen gechantet werden, ebenfalls Methoden des Chantens der Namen Gottes für ein höheres Bewusstsein. Aber der Hare Krishna-Mantra ist die mächtigstes Klangmanifestation Gottes. In den Veden wird er als Behältnis aller transzendentalen Eigenschaften und Energien Gottes beschrieben. Während jemand in den Techniken der Mantra-Meditation fortschreitet und das Erwachen der wahren Liebe zu Gott erfährt, lösen sich alle Unreinheiten des materiell bedingten Bewusstseins auf und die natürlichen, ursprünglichen Eigenschaften der Seele, nämlich Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit, manifestieren sich vollkommen.

Der Ursprung des Begriffs Mantra

Die Anwendung spiritueller Mantras ist wohl das kraftvollste Mittel zur persönlichen Transformation. Mantra ist ein Wort aus der Sanskritsprache des alten Indiens, in der die ältesten Texte der Menschheit, die Veden, niedergeschrieben sind. Im ursprünglichen Sinn bezieht sich daher der Begriff Mantra auf Klangschwingungen der vedischen Sanskrit-Texte, die eine besonders förderliche Wirkung auf das Bewusstsein haben.

Das Wort Mantra setzt sich aus den beiden Silben man und tra zusammen, die von manas und trajate abgeleitet sind, was so viel wie "Geist" und "befreiend" bedeutet. Ein Mantra ist also eine spirituelle Klangschwingung, die den materiell verunreinigten Geist von Illusion und Ängsten in der materiellen Welt befreit.

Um sich im Spiegel so zu sehen, wie man wirklich ist, muss dieser vom Staub befreit sein. Ein staubiger Spiegel hat keine Reflektionseigenschaften. In ähnlicher Weise verhält es sich mit unserem Geist, von welchem man sagt, er sei der Spiegel der Seele. Um also die Seele durch den Verstand wahrzunehmen, muss dieser vorher gereinigt werden. Die materiellen Verunreinigungen des Verstandes werden durch das Mantra beseitigt, so dass sich dann die Seele im Geist widerspiegeln kann.

Beim "Chanten" (singen, rezitieren) von Mantras (spirituelle Klangschwingungen) wird das Bewusstsein gereinigt, so dass man das wahre innere Selbst erkennen kann. Die vedische Philosophie sagt hierzu, dass der in den Dualitäten dieser Welt gefangene Geist die Ursache unserer Bindung an diese Welt ist. Sie geht davon aus, dass wir in unserem tiefsten Wesen eine unsterbliche spirituelle Seele sind, die sich in dieser Welt als eine Einheit von Geist, Intelligenz und Ego im physischen Körper inkarniert hat.

Ein Mantra besitzt die Kraft, den Geist aus der materiellen Dualität zu befreien und das Bewusstsein auf die Gegenwart Gottes im Herzen zu richten. Das ist die direkte Bedeutung des Wortes Mantra.

Mantras sind Klangschwingungen, die uns mit einer höheren spirituellen Wirklichkeit verbinden. Da letztlich das gesamte Universum und auch wir selbst aus der spirituellen Wirklichkeit hervorgegangen sind, besitzt eine solche Verbindung nahezu unbegrenzte Kraft. Richtig angewandt, lässt sich daher mit Mantras fast alles erreichen. Selbst- und Gotteserkenntnis ist daher das eigentliche Ziel der Mantra-Rezitation.

Genau artikulierte Töne und Worte haben eine große Macht. Sie können uns Angst machen, erschrecken oder auch erfreuen, je nachdem wie sie benutzt werden. Mantras können auch heilen oder töten. Die Klangschwingung eines Mantras enthält in seiner Struktur vollständig kreative Kraft. Der Klang trägt die Kraft. Jemand, der heilige Silben rezitiert, fängt die Kraft, die im Klang der Wörter integriert sind, auf, selbst wenn er den Sinn des Mantra nicht gleich versteht.

Die Welt ist Klang

Unsere Verstrickung in materielle Angelegenheiten beginnt mit materiellem Klang. Jeden Tag hören wir materielle Klänge aus Radio und Fernsehen, von Freunden und Verwandten, und dies beeinflusst unser Hören, Denken, Wünschen, Fühlen und Handeln. So verbleiben wir in der materiellen Umgebung, wandern von einem Körper zum anderen und ertragen dabei die Leiden von Geburt, Krankheit, Alter und Tod.

In den vedischen Schriften wird erklärt, dass es in der spirituellen Welt ebenfalls Klang gibt. Wenn wir uns diesem Klang nähern, dann beginnt unser wahres Leben.

Das Lebewesen im materiellen Dasein wird mit einem Träumenden verglichen, der die Augenblicke des Glücks und Leids im Traum für tatsächliche Wirklichkeit hält. Er träumt, einen Schatz zu finden, aber in Wirklichkeit ist er keinen Cent reicher. Er träumt, von einem Tiger angegriffen zu werden, aber eigentlich ist er nicht in Gefahr.

Sobald er vom Geräusch seines Weckers geweckt wird, wird ihm seine wirkliche Situation bewusst. Auf dieselbe Weise wacht jemand, der den transzendentalen Klang spiritueller Mantras chantet, schrittweise aus dem traumähnlichen Zustand des materiellen Lebens auf und erkennt seine eigentliche spirituelle Stellung.

Die Kraft des Mantra

Worin liegt die Kraft eines Mantras begründet?

Den Veden zufolge ist Klang der Ursprung der Schöpfung dieses Universums. Der vedischen Schöpfungsgeschichte liegt eine Physik der Elemente zugrunde, die dem Element Klang eine fundamentale Rolle zuspricht. Ihr zufolge geht die gesamte Schöpfung aus einem einheitlichen Materie-Bewusstseins-Feld hervor, das unter dem Einfluss der Zeit zu schwingen beginnt. Diese rhythmische Schwingung ist eine direkte Folge der Wechselwirkung zwischen Raum, Zeit und Bewusstsein. Sie äußert sich im äußeren Raum als Schwingung und im inneren Raum als die Inhalte unseres Geistes und unserer Wahrnehmung.

Sowohl die materielle Wirklichkeit als auch unser inneres Bild, unsere Wahrnehmung dieser Wirklichkeit, sind von ihrem Wesen her eine Schwingung des ursprünglichen Materie-Bewusstseins-Feldes. Die innere Welt unseres Geistes und die äußere materielle Wirklichkeit sind daher vom Wesen her eins und bestehen aus Schwingung. Mithilfe eines Mantras kann man mit dieser inneren oder äußeren Schwingung in Resonanz treten und auf diese Weise einen tiefgreifenden Einfluss sowohl auf die Materie als auch auf das Bewusstsein ausüben.

Doch kann nicht irgendein Klang oder eine beliebige ersonnene Klangfolge als Mantra bezeichnet werden, sondern nur der Klang, der mit der ursprünglichen Schöpfungsschwingung in Resonanz steht. Dieser kosmische Urklang wird im Sanskrit als shabda brahman, als göttlicher Klang bezeichnet.

Die Veden beschreiben, dass im Inneren des Herzens ein feinstofflicher Resonanzraum existiert, in dem dieser Schöpfungsklang anklingt, wenn das Herz oder der Geist von allen Arten materieller Klangschwingung frei ist.

Dieser Klang manifestiert sich wie von selbst aus der Tiefe des Raumes im Bewusstsein eines Menschen, der sich von allen Anhaftungen an materielle Eindrücke und Gegenstände befreit hat. Ihn zu hören ist das Ziel der Meditation der Yogis, die sich äußerlich und innerlich in die Stille begeben, um dem Schöpfungsklang zu lauschen und sich auf diese Weise mit Gott zu verbinden.

Den Veden zufolge manifestiert sich der gleiche Urklang in Form einer einzigen Silbe, die in ihrer Einfachheit die Kraft der gesamten Schöpfung in sich trägt. Diese Silbe wird als pranava omkara, als die Lebenskraft des Universums bezeichnet und besteht aus den drei Buchstaben a, u und m.
Zusammengenommen bilden sie die Silbe aum, die vielfach auch einfach als om geschrieben wird.

Das a repräsentiert Gott, der Buchstabe u steht für die materielle Energie und das m stellt das individuelle Lebewesen, die Seele dar. Wird dieser Klang in reinem Bewusstsein aus der Tiefe des Herzens, des inneren Klangraumes vibriert, so manifestiert sich im Geist des rezitierenden das Geheimnis der Schöpfung. Er nimmt Gott direkt war. Die Veden gehen so weit, den Klang des Urlautes aum als mit Gott eins anzusehen.

Der kosmische Urklang, die Silbe OM

Dieser Klang om enthält die gesamte Reihe der menschlichen Intonation, indem er hinten im Mund mit dem ersten Element "A" anfängt, durch das Summen des mittleren Elementes "U" hindurchgeht und mit geschlossenen Lippen im Schlussklang "M" endet. Der erste Teil "A" stellt den Anfang dar; das "U" den Fortschritt und "M" die Auflösung. Daher repräsentiert om jene Kraft, die für die Schöpfung, die Entwicklung und die Auflösung dieses Universums verantwortlich ist, nämlich Gott selbst.

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das
Wort. Und durch das Wort ist alles geworden, und nichts was geworden,
ward ohne das Wort. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht
der Menschen, und das Licht Leuchtet in die Finsternis, aber die Finsternis
hat es nicht begriffen."


Praktisch bedeutet dies, dass die Rezitation des aum-Klanges in unserem Bewusstsein den kosmischen Schöpfungsklang durch Resonanz zum Klingen bringen kann. Ebenso wie die Resonanzschwingungen einer Violinenseite durch eine mit der gleichen Frequenz schwingenden Saite angeregt wird, so können wir die göttliche Kraft im Herzen erkennen und erwecken, indem wir den aum-Klang in tiefer Meditation rezitieren.

Daher gilt das aum als der ursprüngliche vedische Mantra, aus dem heraus sich alle anderen Mantras entfalten. Er stellt den ganzen Frequenz-Klangraum dar, von dem jeder andere Mantra eine einzelne Frequenz bildet. So beginnt auch eine überwiegende Vielzahl aller vedischen Mantras mit der Silbe aum.

Klang und Bedeutung sind im Sanskrit viel enger miteinander verbunden als in anderen Sprachen, so dass jedes Wort - auch ohne es zu verstehen - eine unmittelbare Wirkung auf das Bewusstsein des Zuhörers hat. Diese Einheit von Bedeutung und Klang heißt auf Sanskrit shabda.

Die Wissenschaft der Klangschwingung 

Sprechen wir von den Veden, so beziehen wir uns vor allem auf die schriftliche Form der Veden, die uns heute in Form von Büchern zugänglich ist. Diese schriftliche Form existiert jedoch erst seit ca. 5000 Jahren, als Shrila Vyasadeva den ursprünglichen Veda in vier Teile aufteilte und niederschreiben ließ. Zuvor wurde das gesamte Wissen der Vedas lediglich mündlich weitergegeben, was zu dieser Zeit den Menschen noch möglich war, da ihre Intelligenz noch nicht so verkümmert war, wie es jetzt im Kali Yuga der Fall ist.

Der Veda ist ursprünglich spirituelle Klangschwingung und existiert als solcher in vier Phasen, welche sehr schwer wahrzunehmen sind. Drei von diesen Phasen befinden sich innerhalb des Lebewesens, und nur die vierte Phase ist außerhalb des Lebewesens als Sprache oder hörbare Klangschwingung manifestiert. Die vier Phasen des vedischen Klangs sind:

(1) para: Der vedische Klang, der sich auf der feinstofflichsten Ebene der
Lebenskraft oder des prana im adhara-cakra manifestiert, wird als para
bezeichnet. Das adhara-cakra versorgt den gesamten Körper mit prana,
und der auf dieser Ebene manifestierte vedische Klang moduliert die
Schwingungen der Lebenskraft, die die Aktivitäten des Bewusstseins ausführt
und die Sinne belebt.

(2) pasayanti: Der vedische Klang, der sich auf der feinstofflichen Ebene
des Geistes im manipura-cakra oder Nabelchakra manifestiert, wird als
pasyanti oder die mentale Phase des vedischen Klangs bezeichnet.

(3) madhyama: Die intellektuelle Phase des vedischen Klangs wird als
madhyama bezeichnet und manifestiert sich auf der Ebene der Intelligenz
im anahata-cakra oder Herzchakra, wo auch die spirituelle Seele und die
Überseele transzendental situiert sind.

(4) vaikhari: Die für die Sinne manifestierte hörbare Phase oder sinnliche
Phase des vedischen Klangs wird als vaikhari bezeichnet und ist in der
grobstofflichen Materie als Klang manifestiert. Zum exakten Verständnis
dieses manifestierten vedischen Klangs bedarf es jedoch einer großen
Zahl von Hilfsmitteln, die in den als Vedangas bekannten Ergänzungen
der vedischen Schriften als eine eigenständige Wissenschaft dargelegt
werden.

Der vedische Klang wird als ananta-para bezeichnet, weil er jenseits von Raum und Zeit existiert und alle schöpferischen Kräfte des Universums und darüber hinaus umfasst. Er ist nicht materiell und wird niemals von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur beeinflusst.

In seinen verschiedenen Phasen kann er nur von selbstverwirklichten Seelen wie Narada und Vyasadeva verstanden werden, die ihr eigenes Dasein von allen materiellen Einflüssen geläutert haben und somit den vedischen Klang in seiner ursprünglichen Form direkt wahrnehmen können. Diese selbstverwirklichten Seelen machen den vedischen Klang denen zugänglich, die ihn nicht in seinen verschiedenen Phasen wahrnehmen können, weil ihr Bewusstsein materiellen Einflüssen unterliegt.

Ihr Ziel ist es, durch ihre Unterweisungen die materiell bedingten Lebewesen zu läutern und es ihnen damit ebenfalls zu ermöglichen, den vedischen Klang direkt wahrzunehmen. Zu diesem Zweck geben sie den bedingten Seelen durch den Vorgang der Einweihung so genannte mantras, vedische Klangfolgen, die die Kraft haben, den Geist der Person von materiellen Einflüssen zu befreien. Wird ein solcher mantra von einem echten spirituellen Meister weitergegeben und vom Schüler im Einklang mit den begleitenden Unterweisungen des Meisters ausgesprochen, hat der dadurch erzeugte vedische Klang außer der hörbaren Phase auch die drei inneren Phasen, wodurch sowohl die grobe als auch die feinstoffliche Ebene mit spirituellem Klang erfüllt und geläutert werden.

Die vaikhari-Phase des vedischen Klangs entspricht der modernen eingeschränkten Auffassung des Klangbegriffs als rein physikalisches Phänomen. Die drei feinstofflichen Phasen weisen eine zusätzliche semantische Qualität auf, die dem modernen physikalischen Verständnis nicht zugänglich ist. Weil in den feinstofflichen Phasen des Klangs der feinstoffliche Körper und damit auch das citta-Element mitschwingt, ist auf diesen Ebenen zu einem unterschiedlichen Grad die Bedeutung des Klangs als dessen feinstoffliche Form im Klang mitenthalten und nicht vom Klang selbst verschieden.

Auf der Ebene des para-Klangs ist die Trennung zwischen Symbol und Bedeutung vollkommen aufgehoben, während diese Trennung sich auf der pasyanti-Ebene bereits manifestiert und erst auf der madhyama-Ebene ganz vollzogen ist. Der Klang auf der madhyama-Ebene hat also zwei Komponenten, von denen die eine die physikalische Klangschwingung und die andere deren Bedeutung ist. Diese Unterscheidungen spielen vor allem in den Sprachwissenschaften eine große Rolle, wirken sich aber auch auf das Verständnis der physikalischen Welt aus.

Klänge manifestieren sich also auf unterschiedlichen Ebenen. Beispielsweise besitzt jedes Geräusch, das wir mit unseren Stimmbändern erzeugen, eine physische Komponente. Aber nicht jedes Geräusch trägt eine Bedeutung, die sich auf der energetischen und mentalen Ebene als feinstofflicher Klang manifestiert.

Spricht man Sätze, die mit Sinn erfüllt sind, so reicht die erzeugte Klangschwingung tiefer in die energetisch-mentale Ebene hinein und manifestiert dort ihre Bedeutung. Doch erst wenn das gesprochene Wort Ketten von Ursachen und Wirkungen auslöst oder in solche eingreift, erreicht der Klang auch die karmische Ebene und schafft beziehungsweise verändert dort Formen.

Ein Versprechen, das laut gesprochen wird, ist ein solcher Klang, der auf der karmische Ebene wirkt. Es mag den Menschen, der es geäußert hat, für lange Zeit, sogar für mehrere Leben binden. Und so wird dem gesprochenen Wort in der vedischen Kultur ein besonderer Wert beigemessen. Schriftliche Verträge sind nicht üblich oder nötig, da man sich der karmischen Ebene des Klangs beziehungsweise Wortes bewusst ist.

Die Menschen leben in dem Verständnis, dass jedes gesprochene Wort einen unsichtbaren kosmischen Zeugen hat. Es wirkt bis tief in die karmische Ebene hinein. Ein solches Verständnis macht notariell beglaubigte Verträge und Zeugen überflüssig. Nicht jeder Klang erreicht allerdings die spirituelle Ebene. Entscheidend ist das Bewusstsein, in dem er erzeugt wird.

Der vedische Klang ist rein spirituell, weil sein Ursprung die Höchste Persönlichkeit Gottes ist, die durch ihn in der materiellen Welt repräsentiert wird und der materiellen Energie Form und Struktur gibt. Die der materiellen Welt zugrunde liegende Information und Intelligenz wirkt also durch den vedischen Klang auf die Materie.

Die Silbe om, der vedische omkara, enthält alle vedischen Klangschwingungen und ist somit ebenfalls eine vollständige Repräsentation Gottes. Dieser omkara ist in jedem Lebewesen in seinen feinstofflichen Phasen manifestiert und kann durch Meditation wahrgenommen werden.

In der Bhagavad-gita, einem der bedeutendsten vedischen Texte, erklärt Shri Krishna:

"Wenn man in diesem Yoga-Vorgang gefestigt ist und die heilige Silbe om,
die höchste Buchstabenkombination, chantet und wenn man dann beim
Verlassen des Körpers an die Höchste Persönlichkeit Gottes denkt, wird
man mit Sicherheit die spirituellen Planeten erreichen."


Als Klangrepräsentation des Absoluten existiert auch das omkara in drei Phasen, d.h. dass es nicht nur die spirituelle Einheit repräsentiert, sondern sich über den lokalisierten Aspekt Gottes hinaus auch auf die transzendentale Form der Höchsten Persönlichkeit Gottes bezieht und damit ebenfalls eine transzendentale persönliche Form besitzt. Es heißt in den Veden, dass in Bezug auf den persönlichen Aspekt Gottes das omkara mit dem maha-mantra identisch ist, der als das große mantra bekannt ist.

Vor allem Shri Chaitanya Mahaprabhu, der vor ca. 500 Jahren in West- Bengalen lebte und der bedeutendste Lehrer der Gaudiya-Vaishnava-Sampradaya ist, hat das Chanten dieses Mantra als den machtvollsten Weg zur Verwirklichung des vedischen Wissens empfohlen, weil es das Bewusstsein des Menschen, der diesen Mantra chantet, sehr schnell von allen materiellen Einflüssen befreit und das ursprüngliche reine Bewusstsein des Lebewesens wiedererweckt. In diesem erleuchteten Zustand, so lehrte er, empfindet der erfolgreiche Transzendentalist reine Liebe zu Gott und bringt Ihm mit transzendentaler Freude hingebungsvollen Dienst dar.

Die in den Veden als Sanskrit-Texte überlieferten Mantras wirken durch die Kraft ihrer spirituellen Klangschwingung, jedoch auch durch ihre Bedeutung, derer man sich beim Rezitieren der Mantras bewusst sein sollte.

Ein Mantra erhält seine Kraft dadurch, dass er eine spirituelle Wesenheit anruft, mit der er den Rezitierenden in Resonanz setzt. Diese Verbindung geschieht durch Klangschwingung, da spirituelle Wesenheiten direkt mit ihrem Namen in Resonanz stehen.

Mantras sollten am besten morgens jeweils mindestens 108-mal rezitiert werden. Hierbei sollte man sich jeweils vorher durch die entsprechende Affirmation auf die jeweilige innere Aufgabe einstellen und dann in diesem Bewusstsein das Mantra sprechen. Auch nach dem 108-fachen Rezitieren des jeweiligen Mantras sollte man sich die Affirmation vor Bewusstsein führen.

Die Klangschwingung des Mantra erzeugt nach der Rezitation einen Raum der inneren Stille, der große spirituelle Kraft besitzt. Jede Absicht, die man in diesen Raum hineingibt, erfährt dadurch eine besondere Förderung.

- Ende der PDF-Textpassagen -

Hier die Internetseiten von unserem vedischen Astrologen und Freund der Familie Friedrich Jagannidhi Asen, um weitere Informationen über vedische Astrologie zu erhalten und um bei Interesse Kontakt mit ihm aufnehmen zu können:

https://vedisches-horoskop.com/index.html

https://yogabuch.com/index.html


Mantra-Meditation in Form von Kirtan - dem gemeinsamen singen

  mit anschließenden vegetarischen Festessen (Prasadam) und Zeit für persönlichen Austausch

Regelmäßig an verschiedenen Orten... 


Wir sind als Familie, manchmal auch zusammen mit Freunden, regelmäßig als Straßenmusiker (Sanskrit-Mantra singen) und Verteiler deutscher Übersetzungen vedischer Literatur unterwegs. Gerne können Sie bzw. kannst du uns schreiben und einladen, in Ihre/deine Stadt zu kommen, um auch dort als Straßenmusiker Sanskrit-Mantras zu singen oder dies auch im Rahmen eines spirituellen Zentrums wie in einem Yoga Ashram zusammen zu praktizieren und so Selbst- und Gottesbewusstsein zu kultivieren.


Unser aktuelles Projekt "Gauranga Warriors" - Mantra-Elektro, welches wir gerade gemeinsam mit Freunden manifestieren dürfen:

Da YouTube leider nicht unserer Meinung ist, dass alle Rechte bei Krishna, bei Gott liegen, können wir an dieser Stelle leider nicht das Original-Video zu diesem Track zeigen.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, besagtes Original-Musikvideo in unserem
➡️ Telegram Kanal anzusehen.
https://t.me/+0gOsd6GF_S9jYTky

Folgt uns gerne auch hier:
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➡️ BANDCAMP - Hier kannst du unsere Musik in digitaler Form erwerben und uns somit unterstützen
https://gaurangawarriors.bandcamp.com

➡️ FACEBOOK
https://www.facebook.com/profile.php?...

➡️ INSTAGRAM
https://Instagram.com/gauranga_warriors/

YouTube-Kanal von "Gauranga Warriors":
https://www.youtube.com/channel/UCzmcl0hqcEB3b


Hier waren wir 2016, wie beinahe jedes Jahr, zum Narasimha Caturdasi Festival und haben die Stimmung zweier Kirtans visuell und akustisch festgehalten:

24h Kirtan Narasimha Caturdasi Festival
Simhachalam Temple 2016 - Jandelsbrunn, Bayern

Im obigen Video gibt es ab Minute 25:05 noch mehr visuelle Eindrücke des Kirtans im Tempelraum von Simhachalam zu sehen, aber leider besteht das Ende aus Zusammenschnitten, da der Akku der einen Kamera leer war.



Für weitere und aktuelle Infos folge uns einfach auf unserem privaten Telegramkanal:

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